DIREKTORIUM 15


Rußlands Geheimpläne für den biologischen Krieg
Ken Alibek - Stephen Handelman


ISBN: 3-430-11013-0 Der exclusive Insider-Report über biologische Waffenkriegsführung. Über das erschreckende Ausmaß und die fürchterlichen Möglichkeiten des "Bakterienkriegs" weiß niemand so gut Bescheid wie der frühere Erste Stellvertretende Direktor von Biopreparat. Ken Alibek rechnet mit seiner eigenen Direktorium-15-Vergangenheit ab und räumt auf mit der Verharmlosung der heimtückischen Biowaffen. Fazit: Sie sind nicht aus der Welt zu schaffen, aber wirksam zu bekämpfen. Politik und Forschung müssen endlich handeln.
Was sich in den Labors von Biopreparat der 1973 gegründeten sowjetischen Behörde für die Erforschung und Herstellung biologischer Waffen abspielte, gilt als eines der am besten gehütesten Geheimnisse des Kremls. Obwohl die sowjetische Regierung 1972 die Konvention über das Verbot biologischer und toxiologischer Waffen unterschrieben und sowohl Gorbatschow als auch Jelzin offiziell erklärt hatten, die Entwicklung von Biowaffen einzustellen, lief die Produktion insgeheim auf Hochtouren weiter, ja es entstand hier die weltweit größte und modernste Einrichtung für biologische Kriegsführung.
Erster Stellvertretender Chef der Horrorfabrik war von 1987 bis 1992 der Mediziner, Mikrobiologe und Biotechnologe Ken Alibek (damals noch Kanatjan Alibekow), der 32000 Wissenschaftlern und militärischen Mitarbeitern vorstand. Während der achtziger und Anfang der neunziger Jahre hat er umfangreiche Tests mit Kampfstoffen wie Milzbrand, Clostridium und anderen überwacht. Tests, die Grundlage für den spektakulären Durchbruch der Sowjetunion auf diesem Gebiet waren. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion floh Alibek 19092 in die USA, wo er die Amerikaner über Rußlands Geheimpläne informierte.
Ken Alibek deckt zum ersten Mal mysteriöse Unfälle auf, bei denen Hunderte von Menschen in der Umgebung infiziert wurden und starben. Nachrichten darüber wurden im Direktorium 15 in typischer Kreml- und KGB-Manier unterdrückt. Weil biologische Waffen heute billig und einfach herzustellen und darüber einfach zu bedienen sind, sieht Alibek größte Gefahr im Mißbrauch durch Terroristen. Wegen der weltweit verbreiteten Unkenntnis über biologische Waffen, selbst bei Wissenschaftern, versteht er sein Buch in erster Linie als Aufklärung - denn um effektive Gegenmaßnahmen gegen biologische Waffen zu entwickeln, muß man wissen, wie sie funktionieren. Bakterien töten Menschen, Sachschäden enstehen nicht...Zitate vom Buch: In etwa 25 Meter Höhe breitet sich eine senfgelbe Wolke aus, die sich, während sie auf die Affen niederschwebt, langsam auflöst. Die Affen zerren an ihren Ketten und beginnen zu kreischen. Einige begraben den Kopf zwischen den Beinen, andere versuchen Nase und Mund zu schützen, aber es ist zu spät. Viele sterben bereits.Die Insel der Wiedergeburt ist ein tränenförmiges Fleckchen im Aralsee etwa siebzig Kilometer vor der kasachischen Küste, also in einem Gewässer, das von Düngemitteln und Pestiziden derartig verseucht ist, daß keinerlei Leben mehr darin existiert. Damit hatten wir einen ausgezeichneten Grund, das Virus als Kampfstoff einzusetzen. ....kultivierten wir Tonnen von Pockenviren in unseren Geheimlabors in Sagorsk (dem heutigen Sergijew Posad), ...so lange bis wir eine waffentaugliche Variante entwickelt hatten. Diese fügten wir heimlich unserem Waffenarsenal hinzu.
Um so gut wie möglich zu verbergen, woran wir arbeiteten, erhielt jeder Krankheitserreger einen speziellen Subcode. Pest war L1, Tularämie L2, Brucellose und Milzbrand L3 und L4. Rotz war L5, Meliodose L6 und so weiter. Kampfstoffe, die auf Viren basierten, trugen den Buchstaben N, Pocken beispielsweise hießen in Geheimberichten N1, Ebola N2, Marburg N3, Machupo beziehungsweise das Bolivianische Hämorrhagische Fieber N4.                                                                                                                                                            zurück