Auszüge aus dem Werk von Eike & Eberhard Hamer
"Der Welt-Geldbetrug":

 

(...) (S 9 ff) Als "Mittelstand gelten nämlich nicht nur die vom Inhaber geführten (mittelständischen) Unternehmen und ihre Unternehmer - der wirtschaftliche Mittelstand-, auch weitere gesellschaftliche Mittelstandsgruppen, welche üblicherweise als "Bürgertum" bezeichnet werden, wie sie die beiden individuellen Freiheitssysteme der Demokratie und der Marktwirtschaft als selbstbestimmte Bürger bzw. selbstverantwortliche Marktteilnehmer verstehen.

Der gesellschaftliche Mittelstand ist allerdings von der Globalisierung indirekter betroffen als die mittelständischen Unternehmen und ihre Inhaber. Der wirtschaftliche Mittelstand droht durch die Globalisierung seine Selbstständigkeit zu verlieren, weil

- ihm die Vermarktung der Märkte durch Konzerne und Monopole keine Überlebenschance mehr lässt,

-lokalgebundene Kleinbetriebe in Deutschland Höchtskosten und Höchstsoziallasten tragen müssen, während ihre globale Konkurrenz aus Billiglohnländern mit einem Bruchteil dieser Kosten antreten kann,

- das Normennetz von mehr als 90 000 Vorschriften in Deutschland unternehmerischen Handeln immer weniger Raum lässt, die eindringende ausländische Konkurrenz aber diese Normen- und Bürokratiestrangulierung nicht hat.

Die Globalisierung hat also dem unter ungünstigsten deutschen Rahmenbedingungen produzierenden oder dienstleistenden Mittelstand keine chancengleiche, keine faire Wettbewerbchance mehr gelassen.

Die Fragen der Globalisierung gehen also an den Nerv unserer politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ordnung. Aus diesen Gründen hat das Mittelstandsinstitut Niedersachsen mit Unterstützung der Deutschen Mittelstandsstiftung die vorliegende Untersuchung erarbeitet.

Globalisierung soll also politisch nach Meinung der Befürworter der Globalisierung vor allem die obersten vier Staatsziele international garantieren:

- Frieden soll nicht nur zwischen den Bürger einer Stadt, eines Landes oder mehrerer Länder, sonder nach herrschender richtiger Ansicht auch in der ganzen Welt generell herrschen. Insofern ist die Globalisierung dieses Staatsziels theoretisch richtig.

- Schwieriger ist es schon mit dem zweiten Staatziel, der Ordnung. Es ist leichter, im kleineren Rahmen Ordnung zu sichern, als im größeren. Theoretisch lassen sich aber auch die Aktivitäten von Staaten oder Staatengruppen regulieren, um eine Weltordnung damit zumindest anzustreben, wenn auch vielleicht nicht zu erreichen. Auch das zweite Staatsziel - die Ordnung - zu globalisieren ist deshalb prinzipiell richtig.

- Das dritte staatliche Prinzip der Menschenrechte aller Bürger, welches sich z.B. in der Demokratie als Staatsform repräsentiert, ist ebenfalls nicht auf Einzelstaaten oder Staatenverbindungen begrenzt; würde es weltweit durchgesetzt, wäre dies für all diejenigen Menschen ein Vorteil, denen die Menschenrechte bisher noch bestritten, begrenzt oder vorenthalten werden.

- Mit Frieden und materieller Ordnung soll auch die Wohlfahrt durch die Politik gefördert werden. Auch dieses Staatsziel ist nicht national oder supranational begrenzt; es global zu fordern und zu verwirklichen, ist ebenso theoretisch richtig.

Die internationale Durchsetzung, dieser nicht nur national, sondern auch global richtigen Staatsziele bzw. Staatswerte vollzieht sich aber nicht automatisch oder durch Überredung, sondern bedarf einer von den Globalisierungsidealisten übersehenden Kategorie: Der MACHT.

(...) Alle diese Ziele müssen aber durchsetzbar werden. Das werden sie nur, wenn eine starke politische, finanzielle und militärische Macht dahinter steht. (...)

(...) Weiterhin ist im modernen Parlamentarismus die Demokratie auch dadurch umfunktioniert worden, dass das Parlament nicht mehr dazu da ist, die Regierung zu kontrollieren; vielmehr wählt eine Parlamentsmehrheit eine Regierung, der sie dann im Parlament den Rücken frei und die Treue hält. Die Opposition hat praktisch keine Möglichkeiten, Fehlverhalten der Regierung zu korrigieren, weil die Mehrheit alles abblocken kann. Das Parlament ist also zum Notariat herabgesunken, welches die Beschlüsse der von der Mehrheit gestellten Regierung nur noch abzusegnen statt zu kontrollieren oder gar abzuändern hat.

Dazu haben die supranationalen Organisationen wie z.B. die EU einen zusätzlichen Demokratieverlust gebracht. In die europäische Regierung z.B. kommen nicht mehr gewählte Vertreter, sondern von Regierungen entsandte Politikkommissare, welche nicht mehr dem Volk, nicht einmal mehr dem Parlament verantwortlich sind und nicht einmal bei nachgewiesener Korruption gegen ihren Willen entfernt werden können. Eine politische Kontrolle findet gegen die EU-Politikkommissare nicht mehr statt, obwohl diese Politikkommissare bzw. Kommission inzwischen die Mehrheit und wichtigsten Politikbereiche der angehörigen Staaten und ihrer Bürger bestimmen. Die Demokratie ist insofern abgeschafft, als inzwischen 80 Prozent aller Regelungen nicht mehr von halbwegs demokratischen Nationalregierungen, sondern von dem undemokratischen EU-Politbüro gefällt werden. Die Machtverlagerung aus den Nationalstaaten in die Supranationalität hat also einen dramatischen Demokratieverlust für die Bürger und für die Regelung ihrer Bedingungen mit sich gebracht.

(...) Europa soll nach dem Willen seiner politischen Elite über das geographische Europa weit hinauswachsen in die Türkei, nach Israel, in die Ukraine und nach Nordafrika. (S. 21) In einer Demokratie könnte dies nur mit dem Willen der Bevölkerungsmehrheit geschehen. In dem nicht demokratischen europäischen Politbüro der Kommissare dagegen kann z.B. über die Einführung des Euro, über die Aufnahme von Rumänien oder von der Türkei auch entschieden werden, gegen den Willen von 80 % der Bevölkerung. (...)(

(...) Die gleiche Entwicklung von ursprünglich richtigen und demokratisch strukturierten Organisationen hin zu undemokratischen und sogar - feindlichen Oligarchen lässt sich auch in anderen supranationalen und internationalen Organisationen feststellen, vom IWF über die Weltbank, die WTO, die Atombehörde bis hin zur UNO. Offenbar hat jede Zentralisierung den Hang zur Enddemokratisierung und zur Oligarchie.

Stärkste Kraft und Vorreiter der Globalisierung waren die global players, die internationalen Großkonzerne der Weltwirtschaft. Auch sie setzen für ihre Globalisierung scheinbar richtige ökonomische Theorien ein.

(...) Der entscheidende Weg zu den komperativen Kostenvorteilen für alle Länder durch internationalen Handel liegt in der Handelsfreiheit. Deshalb verfolgt das GATT (General Agreement for Traffic and Terms) vor allem die Liberalisierung des Handels.

Freiheit des Handels kann aber auch zur Freiheit der Monopolmacht missbraucht werden. Sobald sich nämlich im nationalen oder internationalen Handel Monopole bilden, wird nicht mehr beiderseitiger Vorteil des internationalen Handels gewährleistet, sondern kann das Monopol durch seine Marktmacht eine einseitig zu seinen Gunsten gestaltete "Monopolrente" erzielen, sich also auf Kosten der übrigen Partner ungerechtfertigt bereichern. Die marktwirtschaftliche Arbeitsteilung und der komperative Kostenvorteil des internationalen Handels gelten also nicht zwangsläufig, sondern nur bei Chancengleichheit und falls nicht durch Marktmacht die Freiheit missbraucht wird.

Es gibt nämlich bisher keine internationale Macht oder Organisation, welche globale Monopolbildungen verhindern könnte. (...) ( S 23 )

(...) Wo immer Weltmonopole entstanden sind, wurde die Globalisierung ein globaler Schaden statt ein Nutzen für die übrigen Marktteilnehmer und die Verbraucher der Welt. (S 24 )

(...) Wettbewerb

Eine zweite ökonomische Globalisierungsbegründung stützt sich auf die Wettbewerbstheorie. (...)

(...) Der Wettbewerb hat aber schon nach der Theorie nur dann allseitige Wohlstandswirkungen, wenn die Chancengleichheit aller Wettbewerber garantiert ist. Ebenso wie wirkliche Demokratie Rechtsgleichheit voraussetzt, setzt auch die Wettbewerbstheorie Chancengleichheit voraus. Diese Chancengleichheit ist aber global für die Wettbewerber nicht gewährleistet.

(...) Jedenfalls ist Globalisierung bei ungleichen Rahmenbedingungen kein genereller Wettbewerbsvorteil für alle; sie zwingt zur Nivellierung, zur Abwanderung der Wirtschaft, zur niedrigeren Löhnen, zu niedrigerem Einkommen und zur Verarmung in den Hochlohnländern. (...)

(...) Aufgabe jeder nationalen Identität zugunsten einer nivellierten "Weltgesellschaft" entzieht jedenfalls auch einigen Grundfesten des Sozialstaates die Rechtfertigung: Aus welchen Gründen sollten die Westdeutschen z.B. jahrzehntelange Leistungen an ihre ostdeutschen Mitbürger tragen, wenn nicht aus dem Gesichtspunkt nationaler Solidarität? Und aus welchen Gründen sollte die große öffentliche Umverteilung zwischen Leistungsträgern und Leistungsnehmern eines Volkes sich rechtfertigen, wenn nicht aus einer "Volkssolidarität" der Bürger untereinander? Zwischen Weltbürgern gibt es keine Solidarität, keine Rechtfertigung für Umverteilung, für hohe Abgaben, welche man Wohlhabenderen und Fleißigeren für andere abfordern kann.

(...) Freizügigkeit ist also für die reichen Industrieländer nicht nur Aufgabe ihres Wohlfahrtsvorsprungs, sondern auch ihrer kulturellen Identität. Dies liegt nicht in unserem Interesse, sondern nur im Interesse der globalen Netzwerke.

(...) Das alltäglich jederzeit diponible "fiat money", das mittels PC -programmen weltweit über die BIZ und Weltbörsen herumgeschoben angelegt und abgezogen wird, beträgt 4,7 Bio. (!) Dollar; das weltweite Gesamtvolumen von anlagefähigen Kapital hat eine unvorstellbare Größenordnung. Es gibt keine Unternehmen, das nicht jedezeit "gekauft" werden könnte. (...) (S 46)

Am Deviratemarkt zeigt sich, wie chancenlos alle übrigen Marktteilnehmer gegenüber den "One World Konglomerat" sind. Die zum Konglomerat gehörenden größten Banken der Welt, wie J. P. Morgan, Bank of America sind mit der Citygroup gleichzeitig diejenigen Banken, die das größte Devirateengagement, insbesondere Zinsderivatvolumen entfallen alleine 54.064 (93,12%) auf die ins "One World Konglomerat" eingebundenen Banken wie J. P. Morgan, Bank of America und City Bank.

(...), die auf die ca. 90.000 Mrd. US-Dollar Deviratevolumen an die 20 Prozent Gewinn pro Jahr erwirtschaften.

(...) Die Weltmonopolisierung ist eine ökonomische Atomgefahr, zumal eine kleine Clique den Zünder in der Hand hält. (...) (S 59)