TÄGLICH 9 MILCHBAUERN WENIGER

 

"Die jetzige Milchpreiserhöhung kommt für viele Landwirte zu spät", seufzt Ewald Grünzweil, Obmann der Interessensgemeinschaft Milch, die auf dem Markt mit der bauerneigenen "Fairen Milch" punktet. Seit Jahren appellieren die heimischen Bauern händeringend an ihre Molkereien, den Erlös doch zu erhöhen.

Doch Bewegung kommt erst jetzt in die Sache. Weil die internationale Nachfrage rasant ansteigt, ist das wertvolle Lebensmittel von der Kuh plötzlich begehrt wie nie zuvor. Fast alle großen Molkereien des Landes sehen sich gezwungen, bis zu 40 Cent pro Kilo zu bezahlen, um ihre bäuerlichen Lieferanten bei der Stange zu halten.

Doch das war nicht immer so. Im Jahr 2002 wurde ein historischer Tiefstand von weniger als 26 Cent erreicht. "Damals haben viele von uns resigniert und die Produktion ganz eingestellt. Denn der Preis hat keine Investitionen mehr erlaubt. Viele, vor allem die Bergbauern, konnten nicht einmal die laufenden Lebenskosten decken", bestätigt "Falter-Bauer" Grünzweil aus Bad Leonfelden (OÖ). Verschärft wurde das durch die teilweise unsinnigen, aber kostenintensiven Auflagen der Brüsseler Agrarbürokraten.

Nach offiziellen Zahlen gibt es hierzulande nur noch rund 38.000 Milchbauern. Experten prophezeien einen weiteren Niedergang auf dramatische 20.000 im Jahr 2015.

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